Ich freue mich sehr, dass ich hier auf meinem Blog heute die Bilder von einer wunderbaren Hochzeit auf der Nordseeinsel Spiekeroog zeigen darf. Die Art und Weise wie Hanna & Thorben ihren Tag gefeiert haben und die tolle Stimmung die währenddessen herrschte, hat mich beim Fotografieren sehr beeinflusst und auch nach der Hochzeit noch nachgewirkt, so dass ich ausnahmsweise mal wieder das Bedürfnis hatte einen etwas längeren Text zu schreiben. Wer nur die Bilder sehen möchte, scrollt einfach ein bisschen weiter nach unten…
Je länger ich als Hochzeitsfotograf unterwegs bin, desto mehr merke ich was ich daran am liebsten mag: Wenn es gelingt, dass die Bilder den Tag so wiedergeben wie er wirklich war — so authentisch und ungestellt wie möglich.
Lange Zeit habe ich zum Beispiel geglaubt, dass das Brautpaarshooting zwangläufig das fotografische Highlight des Tages sein muss. Inzwischen denke ich eher, dass die vielen unplanbaren, ungestellten Bilder die im Laufe einer Hochzeitsreportage entstehen, am Ende viel mehr diese sprichwörtlichen „unvergesslichen Momente” sind, von denen wir Fotografen immer sagen dass wir sie festhalten möchten. Und wenn das vielleicht ganz kurz nach der Hochzeit noch nicht so klar ist, so denke ich dass es spätestens dann so sein wird wenn sich die Ehepaare und Familien ihre Bilder zum Beispiel in 10 Jahren noch mal angucken.
Und so versuche ich entsprechend zu fotografieren: So wenig wie möglich einzugreifen, mich von der Stimmung mitreißen zu lassen, quasi „unterzutauchen” und auf eben diese Momente zu lauern…
Als ich dann vor einigen Wochen nach der Hochzeit von Hanna & Thorben auf dem Rückweg von Neuharlingersiel wieder im Auto saß (mit einer großen Tupperdose selbst gebackenen Kuchens aller Art auf dem Beifahrersitz…), hatte ich so ein „Das Leben wie es sein sollte”-Gefühl im Bauch, was sich später beim Sichten der Bilder noch einmal bestätigte: Genauso möchte ich Hochzeiten fotografieren.
Die beiden und ihre Gäste hatten ihren Tag so herrlich unkonventionell und unverkrampft gefeiert und mich dabei einfach die Bilder machen lassen die ich machen möchte und so war ich am Ende des Tages vermutlich genauso glücklich wie das Brautpaar.
Danke, für Euer Vertrauen!
Weil ich das alles aber natürlich immer nur aus meiner Sicht erzählen kann, habe ich mich umso mehr gefreut als die beiden sich bereit erklärt haben mir einmal aufzuschreiben wie sie den Tag mit mir erlebt haben:
„Es ist nun etwa einen Monat her, seit wir uns auf Spiekeroog standesamtlich trauen ließen. Wir hatten Ideen und Träume, wie dieser Tag, unser Tag, ablaufen könnte. Also planten wir ihn, einfach aus dem Bauch heraus. Und es lief genauso, wie wir es uns gewünscht haben: Naturverbunden, entspannt, manchmal etwas chaotisch (Entschuldigung nochmal an die Gäste, die bereits auf der Fähre zur Abfahrt gen Spiekeroog warteten und Schweißausbrüche bekamen, weil wir als Brautpaar erst zwei Minuten vor Abfahrt als die letzten Passagiere auf die Fähre sprangen).
Begleitet wurde unsere kleine Runde von Ernst. Ich (Hanna) kenne ihn und seine großartige Fotografie von gemeinsamen Tätigkeiten bei einem Emder Theaterprojekt und so freuten wir uns riesig über seine Zusage, uns zu begleiten.
Sowohl unsere Gäste als auch wir beide haben es als sehr angenehm empfunden, dich dabei zu haben. Wir fühlten uns in keinem Augenblick „beobachtet“ oder „offensichtlich fotografiert“, dadurch konnten wir uns ganz normal verhalten, so wie wir es sonst auch tun, was uns im Nachhinein oft die ein oder andere Träne und Gänsehaut beim Bestaunen der Bilder brachte.
Wir haben uns riesig darüber gefreut, wie viele schöne, besondere Momente du mit deiner Kamera eingefangen hast. Sie geben den Tag einfach so wieder, wie er war, mit seiner dunklen Regenfront über den Dünen, Barfuß den Weg zurück zur Fähre, unsere Lütte wie ein Wirbelwind auf dem Tisch im Standesamt, die mitgebrachten Snacks unserer Gäste, der Schreckmoment als das Gewitter über uns her zog… Wir könnten hier noch so viel mehr erwähnen, denn Dank deiner Bilder bleibt uns dieser Tag mit all seinen Facetten und Augenblicken so wunderbar in Erinnerung.
Wir können dir nicht oft genug dafür danken, deshalb tun wir es nochmal: Danke Ernst!”